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Osterkirchen und Ostergemeinden in Deutschland.

Kirchen und Gemeinden erhalten bei ihrer Entstehung meist einen Namen, oder sie werden von den „Kirchenoberen“ getauft. In der Namensgebung drücken sich Hoffnungen aus, auch Erwartungen und möglicherweise Ziele. Wenn eine Kirche auf „Oster“ getauft wird, dann ist der Anspruch hoch. Ostern – nicht weniger als das höchste kirchliche Fest; das Osterfest, zu dem die Auferstehung Jesu nach seiner Kreuzigung gefeiert wird. Ohne Ostern würde Weihnachten, die Geburt Jesu Christi, kaum Sinn ergeben. Ostern – mit der Wiederauferstehung von Jesus von den Toten ist für den christlichen Glauben eigentlich der Anfangspunkt gesetzt worden.

Wenn eine Gemeinde, wenn eine Kirche also über ihren Namen dem Osterfest gewidmet wird, ist damit ein besonderer Anspruch, auch eine besondere Hoffnung verbunden. So war es auch bei der Osterkirche in Berlin, Stadtteil Wedding. 1908 wurde die Osterkirchengemeinde von der damaligen Großgemeinde Nazareth abgespaltet. Es wurde ein neues Kirchengebäude in einem dieser vielen Arbeiterbezirke errichtet und 1911 geweiht. Oben über dem Altar steht das Jesus-Wort aus dem Johannes-Evangelium: „Ich lebe und ihr sollt auch leben.“ (Joh. 19, 14). Wahrlich kein kleiner Anspruch.

Gemeinden stehen immer in einem Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In Zeiten der Pandemie sind neue Herausforderungen hinzugekommen – zu den schon viele Jahre bekannten Themen wie dem Rückgang der Zahl der Gemeindemitglieder und einer wachsenden sozialen Ungleichheit und Armut. Viele Menschen machen sich Sorgen über den Klimawandel und die Umweltverschmutzung, deren Auswirkungen wir heute schon spüren.

In den Gemeinden engagieren sich Menschen, ihren Glauben im Alltag auszudrücken – so wie wir es als Ostergemeinde Berlin formulieren. „Oster: Glaube. Leben.“ Wie kann ich meinen Glauben in den Alltag hineinbringen? Wie schafft es meine Gemeinde, mit den Herausforderungen des Alltages umzugehen?

Wie machen es andere Oster-Gemeinden oder Gemeinden mit Osterkirchen in anderen Teilen Deutschlands? Was sind ihre Geschichten? Wie verläuft der Gemeindealltag anderswo in Deutschland? Wie können wir voneinander lernen?

Beim Recherchieren im Internet ist das Erstaunen groß: Es gibt viele Osterkirchen und Ostergemeinden, wie die nachfolgende Aufzählung zeigt. Mit der Osterkirche in Berlin Wedding lassen sich im Internet insgesamt 14 Kirchen oder Gemeinden finden, die „Oster“ in ihrem Namen tragen – mit einem Übergewicht im Norden. 8 der gefundenen 14 Osterkirchen bzw. Ostergemeinden liegen in den Postleitzahlbereichen 22, 23, 24 und 25.

Im Norden finden wir die Evangelische Kirchengemeinde in 25355 Barmstedt, die Evangelische Ostergemeinde in 23818 Neuengörs, die Oster-Kirchengemeinde in 25495 Kummerfeld, die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde in 24306 Plön / Holstein, die Evangelisch-Lutherische Oster-Kirchengemeinde in 22177 Hamburg Bramfeld, die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde in 22765 Hamburg Ottensen, die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde in 22089 Hamburg Eilbek und die Evangelisch-Lutherische Emmaus-Kirchengemeinde in 24106 Kiel.

Im Bundesland Sachsen-Anhalt findet sich die Osterkirche in Trüben bei 39261 Zerbst (Anhalt), und im Thüringischen die Osterkirche in 98547 Schwarza im Kirchenkreis Henneberger Land. Im Westen am Rhein liegt die Evangelische Oster-Kirchengemeinde in 40237 Düsseldorf, und am Main die Maria-Magdalena-Gemeinde in 60598 Frankfurt Sachsenhausen mit ihrer Osterkirche. Im Fränkischen befindet sich schließlich die Evangelisch-Lutherische Osterkirche in 90455 Nürnberg Worzeldorf.

Der nächste Schritt ist, ein informelles Netzwerk der Osterkirchen und Ostergemeinden aufzubauen. Ein solches Netzwerk wird langsam wachsen. Lassen wir uns überraschen.

Letzte Änderung am: 17.08.2023